Perfektes Wasser für effizientes und sicheres Heizen.

VDI 2035 Heizungswasserbehandlung

Einige Hersteller von Heizkesseln und Heizgeräten stellen in ihren Installations- und Betriebsanleitungen bereits Anforderungen an die Qualität des Füll- und Ergänzungswassers. Die darin beschriebenen Anforderungen stützen sich auf die VDI-Richtlinie 2035. Die Konsequenz daraus ist, dass im Schadensfall die VDI-Richtlinie zur Beurteilung herangezogen wird. Die VDI-Richtlinie 2035 regelt die Füllwasserqualität; Blatt 1 mit dem Ziel der Vermeidung von Schäden durch Steinbildung, Blatt 2 beschreibt Maßnahmen zur Vermeidung heizwasserseitiger Korrosionsschäden. Seit Dezember 2005 gilt eine novellierte Fassung der Richtlinie, deren Geltungsbereich nun auch Kleinanlagen mit Nennwärmeleistungen kleiner 50 kW einbezieht. Seitdem muss der ausführende Heizungsfachmann an jeder Anlage prüfen, ob er diese mit unbehandeltem Leitungswasser füllen darf.

Maßgebend sind die Heizleistung und das spezifische Anlagenvolumen

• Für Anlagen mit einem spezifischen Anlagenvolumen < 20 l/kW und einem Umlaufwasserheizer bis 50 kW Nennwärmeleistung eine Wasserhärte von maximal 16,8 °dH zulässig. Angesichts der Tatsache, dass 49 Prozent aller Gebäude mit Trinkwasser des Härtebereichs “hart” (> 14 °dH) versorgt werden, betrifft dies einen großen Teil von Einfamilienhausanlagen mit Wandheizgeräten.
• Für Heizungsanlagen bis 50 kW und einem spezifischen Anlagenvolumen (SAV) zwischen 20 und 50 l/kW liegt die Grenze für die maximale Härte des Heizungsfüllwassers bereits bei 11,2 °dH; ab 50 kW bis 200 kW Heizleistung bei gleichem SAV bei 8,4 °dH.
• Bei einem spezifischen Anlagenvolumen über 50 l/kW (SAV) muss generell auf < 0,1 °dH enthärtet werden. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass auch kleineren Gebäuden beispielsweise durch Pufferspeicher und Fußbodenheizungen das spezifische Anlagenvolumen erheblich erhöht wird.


Moderne Heiztechnik verlangt bessere Heizwasserqualität

Die Bauweise und die Konstruktion moderner Heizgeräte spielen mit eine Rolle, warum insbesondere die Wärmeerzeuger sensibler auf hartes und korrosives Füllwasser reagieren:
• Moderne Heizsysteme sind auf Energieeffizienz getrimmt. Höhere Wärmebelastungen und kompaktere Wärmetauscher bewirken, dass sich durch höhere Oberflächentemperaturen Kalkablagerungen bilden. Die konstruktiven Bemühungen um bessere Wärmeübertragungseigenschaften sind damit zunichte.
• Werkstoffe wie Aluminium oder Edelstahl – beispielsweise für Abgaswärmetauscher in Brennwertheizgeräten – reagieren empfindlich auf Sulfate oder Chloride. Entsprechend fordern die Kesselhersteller salzarmes, alkalisches Wasser für einen störungsfreien Betrieb ohne Korrosionsgefahr.

Heizwasser weist oft zu niedrigen pH-Wert auf

Ein gewichtiger korrosionsfördernder Parameter ist auch der pH-Wert des Wassers. Besonders bei Störungen in Heizsystemen (z.B. infolge von Schlammbildung) stellt sich in den meisten Fällen ein zu niedriger pH-Wert als Ursache heraus. Die Ergebnisse von Probenahmen haben bestätigt, dass Heizungswasser tendenziell in den meisten Anlagen zu sauer ist. Ein großer Teil der Probenahmen wies pH-Werte zwischen 5,5 und 6,5 auf. Dadurch wird beispielsweise die Bildung von Schutzschichten gestört oder es werden Schutzschichten aufgelöst, so dass der Werkstoff lokal korrodieren kann. Um eine ausreichende Korrosionsschutzwirkung zu erzielen, empfiehlt die VDI-Richtlinie 2035 einen schwach alkalischen pH-Wert zwischen 8,2 und 9,5. Bei Aluminiumwerkstoffen soll der Wert jedoch nicht oberhalb pH 8,5 liegen.